Concorde Hotel Adresse: Augsburgerstraße 39/43 Joachimstalerstraße 33/35 Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin Nutzung: Hotel mit Bankettsaal, Konferenzräume, Restaurant, Cafe und Bar, Panoptikum, Läden und Tiefgarage Architekt: Jan Kleihues Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten GmbH, Berlin Bauherr: Grothe Immobilien Projektierungs KG Baubeginn: 2002 Fertigstellung: 2004 BGF: ca. 35.600 m² Baukosten: ca. 70 Mio. € Projektbeschreibung Am 2. Juni 2004 besichtigt die Gruppe der Seminarteilnehmer die Baustelle in der Augsburgerstrasse 39/43, Joachimstaler Straße 33/35 in Charlottenburg, Berlin. Das Projekt umfaßt den Neubau eines Fünf-Sterne-, genauer gesagt Fünf-Sterne-Plus-Hotels, das von den Architekten Kleihues und Kleihues geplant wurde und durch das Bauunternehmen Walter Hellmich GmbH ausgeführt wird. Bauherren ist die Grothe Immobilien Projektierungs KG. Die Lage des Baugrundstücks an der Schnittstelle zwischen Kurfürstendamm und der bisher stadtplanerisch vernachlässigten Augsburger Straße veranlasste die Architekten zu einem Entwurf, der durch ein erweitertes Nutzungsangebot sowie durch die Herstellung stadtplanerischer Verbindungen und optischer Bezüge die Augsburger Straße städtisch beleben und damit das vorhandene Potential nutzen soll, das den Architekten trotz der Nähe zum belebten Kurfürstendamm bisher nicht ausgeschöpft scheint. Bei Fertigstellung wird das Hotel auf einer Fläche von 44.800m² pro Geschoß mit 750 Betten, Bankettsaal, Konferenzräumen, Restaurant, Wellnessbereich, Cafe und Bar, sowie Büroflächen, Panoptikum, Läden und Tiefgarage ausgestattet sein. 17 Geschosse sind vorgesehen sowie ein Untergeschoss für Parkplätze und Technik. Dabei werden die Baukosten auf 85 Mio Euro geschätzt. Planungsbeginn war 1999, Baubeginn 2002. Die Fertigstellung soll in diesem Jahr stattfinden. Zum Zeitpunkt der Besichtigung sind von den siebzehn geplanten Stockwerken elf errichtet. Der Grad ihrer Ausführung nimmt nach unten hin zu: Während in den unteren Ebenen der Ausbau mit Fenstern, Böden sowie die Verschalung der Innenwände inklusive Leitungslegung vonstatten geht, befinden sich die oberen Etagen noch im Rohbau. Den Bauleitern zufolge werden normalerweise vier Wochen zur Errichtung einer Etage benötigt. Tragwerk: Im Beispiel des Hotels in der Augsburger Straße werden Lasten, die in den unteren drei Geschossen aufgrund der wechselnden Grundriss- und Tragstruktur nicht direkt vertikal abgetragen werden können, durch einen wandartigen Träger aufgehängt. Dieser Träger ist pro Geschoss knapp vier Meter hoch, hat eine Eigenlast von 41 Tonnen und wird um 3500 Tonnen pro Quadratmeter auf Zug belastet. Badelemente:Kisten von etwa 3x3m beinhalten die komplett ausgestatteten Hotelbäder. Neben Badewanne, Dusche und WC ist sogar der Föhn als fester Bestandteil in die Zellen integriert. Die Badelemente werden während der Rohbauphase angeliefert und vor Abschluß eines jeden Geschoßes auf ihre Positionenen gebracht und fixiert. Am Boden sind sie zur Angleichung an den nachfolgenden Bodenaufbau mit einem Abstand von ca. 10 cm aufgebockt. Für die Deckenbereiche oberhalb der Badzellen werden Filigranplatten aus Fertigbeton eingesetzt, da dort keine übliche Schalung für Ortbeton mehr möglich ist. Die Bäder sind entlang der Flure angeordnet. Schotten rhythmisieren diese Geschoße und geben damit die Größe der Hotelzimmer vor: Der Zwischenraum zweier Schotten läßt jeweils zwei Badzellen, d.h. zwei Hotelzimmer und deren Eingänge zu. Zwischen Deckenplatte und Badzelle verbleibt ein Abstand von etwa 40cm, über den die Entlüftungskanäle der Bäder geführt werden. Die restlichen Leitungen werden an der Flurseite gebündelt und über Aussparungen in den Bodenplatten an das gesamte Leitungsnetz des Hauses angeschlossen. Die Abschottung der Badzellen zum Flur erfolgt durch F90- Platten. Diese dienen insbesondere dem Brandschutz für Lüftungs- und Sanitärleitungen, damit aber auch dem Brandschutz zwischen Zimmern und Flur. Schalungssystem: Die Decken des Gebäudes wurden auf zwei unterschiedlichen Arten ausgeführt. Eine konventionell hergestellte Ortbetondecke ist im Bereich der Sanitärzellen aufgrund der großen Spannweite und dem damit verbundenen Platzmangel für die Schalungsstützen nicht möglich. Hier kamen Filigranplatten aus Fertigbeton zum Einsatz. Zur ausreichenden Lastübertragung wurde darauf eine zusätzliche Stahlbetondecke gefertigt. Alle anderen Bereiche wurden konventionell eingeschalt und in Ortbeton hergestellt. Die Firma Peri aus Weißenhorst bei Ulm lieferte das Schalungssystem Skydeck. Peri Skydeck ist eine schnelle, extrem leichte Paneel Deckenschalung aus hochfestem Aluminium. Das System kann bis zu einer Deckenstärke von 95 cm eingesetzt werden. Vorteile des Skydecks:
Fassade:Bei der Fassade des Hotels handelt es sich um eine mit Natursteinplatten vorgehängte Fassade. Links und Quellen - www.kleihues.com |