TRABET - Transportbeton Berlin GmbH

Adresse Rhinstraße 48 c
12681 Berlin-Marzahn

Unsere Baustellenbesichtigung führte dieses Mal nicht auf eine Baustelle, sondern in ein Transportbetonwerk der Firma TRABET in Berlin-Marzahn. Herr Wolfram, der bei der TRABET im Vertrieb arbeitet, leitete uns durch das Werk und beantwortete geduldig alle Fragen.


 
Blick von der Rhinstraße auf das Werk
Blick von der Rhinstraße auf das Werk

Trabet Transportbetonwerk

Das Unternehmen
Zentraldisposition
Labor
Anlieferung und Umschlag
Zwischenlagerung
Mischanlage
Transport
Recyclinganlage
Steuerungsanlage
Quellen
 
Blick von der Rhinstraße auf das Werk
Herr Wolfram


Das Unternehmen

Die TRABET ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Firma Schwenk Baustoffe mit Sitz in Ulm. Außer dem Werk in der Rhinstraße gibt es noch fünf weitere TRABET-Werke im Großraum Berlin: in Basdorf, Ludwigsfelde, Schöneiche, Luckenwalde und am Westhafen.
Das Werk in der Rhinstraße ist Ende 1997 in Produktion gegangen. Es ist eines der modernsten Transportbetonwerke überhaupt, da z.B. die bei der Betonherstellung entstehenden Emissionen (vor allem Staub) vergleichsweise gering sind.
Im Werk werden jährlich 120-150.000 m³ Beton hergestellt, wobei eine maximale Tagesleistung von 2000 m³ möglich ist.
Gearbeitet wird im Schichtsystem bis zu 6 Tage die Woche. Interessant ist, dass pro Schicht im Normalfall nur zwei Mitarbeiter die Anmischung des Betons managen können. Dadurch kommt die TRABET in der Rhinstraße mit lediglich sieben festen Arbeitsplätzen für die reine Produktion des Betons aus: drei Anlagenfahrer und vier Personen im Umschlag. Diese Tatsache erklärt sich dadurch, dass die TRABET wirklich nur den Beton herstellt, alle anderen Arbeiten werden von Subunternehmen verrichtet. So übernehmen beispielsweise zwei Fuhrunternehmen die Lieferung des Betons auf die Baustellen.

Durch diese Subunternehmer-Struktur schafft es die TRABET zwar noch, schwarze Zahlen zu schreiben, jedoch ohne in der aktuellen Marktsituation nennenswerte Gewinne erwirtschaften zu können. Die schlechte Lage im Baugewerbe und die sich stetig vermindernde Bautätigkeit in Berlin treffen natürlich auch Zulieferbetriebe wie die Transportbetonwerke.
Im Großraum Berlins gab es 1998 noch 105 Transportbetonwerke - heute sind es nur noch rund 50. Auf dem Zenit der Bautätigkeit 1996 wurden im betreffenden Bereich ungefähr 4,5 Mio. m³ Transportbeton verbaut. Im Jahr 2003 waren es nur noch rund 1,7 Mio. m³. Die Anzahl der Transportbetonwerke im Berliner Großraum hat sich also binnen 6 Jahren um die Hälfte reduziert, die Nachfrage in diesem Zeitraum sogar um knapp zwei Drittel.
Zu den Großbaustellen, die das TRABET-Werk beliefert(e), gehören das East Gate - Einkaufszentrum in Berlin-Marzahn (60.000 m³), der Tiergartentunnel, der Lehrter Bahnhof (120.000 m³), der Daimler-Chrysler-Komplex und der Leipziger Platz.


 
Zentraldisposition
Mitarbeiter im Büro der Zentraldisposition


Rundgang

Zentraldisposition

Die Zentraldisposition liegt auf dem Werkgelände in der Rhinstraße, verwaltet und steuert aber alle sechs Berliner Werke.
Hier werden durchschnittlich 50-60 Aufträge pro Tag entgegen genommen. Diese werden in Computer eingegeben, die selbständig die Kapazitäten ermitteln und die jeweiligen Werke beauftragen.
Betonbestellungen erfolgen in der Regel von einem Tag auf den anderen, bei großen Betonagen muß allerdings 48 Stunden vorher bestellt werden.



 
Betonprobewürfel
Betonprobewürfel


Labor

Wie in jedem anderen Betonwerk gibt es auch in der Rhinstraße eine Prüfstelle zur Qualitätssicherung der hergestellten Betone. Prinzipiell geht es darum, durch regelmäßige Entnahme, Prüfung von Proben und Auswertung von Prüfergebnissen nachzuweisen, dass der produzierte Beton mit den festgelegten Eigenschaften der jeweiligen Betonsorte übereinstimmt. Besonders wichtige Eigenschaften sind die Druckfestigkeit und gegebenenfalls der Wassereindringwiderstand.

Je nach Zweck wird unterschieden in Eignungs-, Güte- und Erhärtungsprüfung.

Die Richtlinien zur Qualitätssicherung des Betons finden sich in der DIN 1045, 1048 und 1084.

Im Rahmen von Eigen- und Fremdüberwachung bestimmt bei der TRABET der Computer entsprechend den DIN-Richtlinien, in welchem Umfang geprüft wird - z.B. alle 80 m³ ein Probewürfel für B35 Beton.

Die üblichen Prüfrhythmen schreiben einen Drucktest nach 28, 56 und/oder 90 Tagen vor - meistens nach 56 Tagen. Die jeweilige Zeitspanne richtet sich nach den geforderten Festigkeiten und den eingesetzten Zementen. Auch in der Verfahrensweise der Güteüberwachung bestehen Unterschiede. So ist die Überwachung von Straßenbeton vergleichsweise recht aufwendig.


 
Waggonentladung
Waggonentladung von Zuschlagstoffen...


Anlieferung und Umschlag

Das Werk verfügt über einen eigenen Umschlagplatz mit Bahnanbindung, der auch von anderen Firmen mitgenutzt wird.
Nahezu alle Zuschlagstoffe werden hier auf dem Schienenweg angeliefert. Den Löwenanteil davon bestreitet eine Privatbahn, die ca. 2800 t pro Zug transportieren kann (28 t pro Waggon). Bei der Deutschen Bahn liegen die Limits schon bei ungefähr 1500 t pro Zug.
Der Zement kommt meist über die Straße aus Bernburg oder aus Königs-Wusterhausen. Um große Staubentwicklung zu vermeiden, wird er mittels Druck-Steigleitungen in die Silos gepumpt.


 
Gitterrost
...durch einen Gitterrost in unterirdischen Auffangtrichter
Druckventile für Zementeinspeisung
Druckventile für Zementeinspeisung:
spezielle Mechanismen der jeweiligen Ventile verhindern, dass eine Zementsorte in einen falschen Turm gelangt


 
Förderband
vom unterirdischen Auffangtrichter aus transportiert ein Förderband die Zuschlagstoffe nach oben...

Zwischenlagerung

Anders als der Zement werden die Zuschlagstoffe vom Umschlagplatz aus entweder per Radlader auf den angrenzenden Lagerplatz angehäuft oder direkt vom Bahnwaggon aus in einen großen Trichter unter der Erde geschüttet.
Von dort werden bis zu 600 t Zuschlagstoffe pro Stunde über mehrere Laufbänder in riesige Silos transportiert und zwischengelagert.


 
Silo von oben
...dort werden sie in riesige Silos geschüttet
Lagerung von Zement und Zuschlagstoffen
Lagerung von Zement und Zuschlagstoffen in riesigen Silos/Türmen


 
Einsortierung von Bestandteilen des Betons
Einsortierung von Bestandteilen des Betons

Mischanlage

Unter den Silos befindet sich die eigentliche Mischanlage.
Hier stehen zwei 3 m³-Betonmischer mit einer Leistung von 100 m³/h, in die computergesteuert die gewünschten Zuschlagstoffe, der gewünschte Zement und Wasser gefüllt und vermengt werden.
Für 1 m³ Beton werden ca. 2 t Zuschlagstoffe aufgewendet. Aus der Mischerleistung ergeben sich pro Fahrzeug ungefähr 5 Minuten Beladezeit.


 
Mischer in Aktion
Mischer in Aktion
Betonmischer (rot)
unterhalb des Silos befindet sich der Betonmischer (rot)


 
Befüllung eines Fahrmischers
Befüllung eines Fahrmischers unter der Mischanlage


Transport

Direkt unter dem Betonmischer steht ein Betonfahrzeug (Fahrmischer), in das der Frischbeton sofort nach seiner Mischung über einen Einfüllstutzen fließt.
Ein Fahrzeug hat ein Fassungsvermögen von max. 8 m³. Bei sehr hochwertigem Beton wird das Fassungsvermögen oft nicht ausgereizt, weil in diesen Fällen der Mischprozess länger dauert und das Zeitfenster für den Transport zu gering würde.

Im Normalfall sollte der Frischbeton 90 Minuten nach seiner Herstellung eingebaut sein, sonst wird der 1. Abbindeprozess gestört. 30 Minuten werden für Entladen und Einbau veranschlagt. Das bedeutet, dass die 28 Fahrmischer der zwei für TRABET arbeitenden Subunternehmen nur Baustellen beliefern können, die max. 60 Minuten Fahrzeit vom Werk entfernt liegen. Der Belieferungsradius des Werkes hängt also direkt von der zügigen Verarbeitungszeit des Betons ab.

Bei hohen Temperaturen im Sommer muss hochwertiger Beton gekühlt werden, um ohne Austrocknungserscheinungen und die damit verbundenen Qualitätsverluste alle Baustellen zu erreichen.

In Notfällen, wie z.B. Pannen, Verkehrsstaus oder Verzögerungen auf der Baustelle wird dem Beton im Fahrzeug chemischer Verzögerer zugesetzt, der den Abbindeprozess verlangsamt. Bei der Verarbeitung wird in diesem Fall zusätzlich Fließmittel zugegeben, um einen reibungslosen Einbau zu gewährleisten.


 
Recyclinganlage
Recyclinganlage


Recyclinganlage

Falls ein Fahrzeug mit Restbeton zurück kommt, wird dieser hier abgeladen und seine Zuschlagstoffe wieder ausgewaschen. Ebenfalls findet hier die Reinigung der Fahrzeuge nach dem Beladen statt.

Das dabei verwendete Wasser wird der Betonherstellung wieder zugeführt.


 
Anlagenfahrer in der Steuerungsanlage
Anlagenfahrer in der Steuerungsanlage


Steuerungsanlage

In der Steuerungsanlage wird alles, was im Werk passiert, gesteuert und überwacht. Der hier arbeitende Anlagenfahrer kontrolliert an diversen Computern die Aufträge, die von der Zentraldisposition übernommen werden, und verteilt sie auf die Mischer 1 und 2.

Um möglichst zügig arbeiten zu können, wird den Fahrern der Fahrmischer ein Lieferschein per Rohrpost geschickt.
Nach erfolgreicher Belieferung des Betons an die Baustelle schickt der Fahrer einen Durchschlag vom Lieferschein zurück.

Neben der Hauptaufgabe der Überwachung reinigen die Anlagenfahrer nach jeder Schicht mit Wasserschlauch und Hammer die Mischer .


Trabet Transportbetonwerk

Das Unternehmen
Zentraldisposition
Labor
Anlieferung und Umschlag
Zwischenlagerung
Mischanlage
Transport
Recyclinganlage
Steuerungsanlage
Quellen
 

 

Links und Quellen

- www.trabet.de



7. Baustellenbesichtigung am 09. Juni 2004

Referat: Cosmas Ruppel, Kristin Weber